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BetreutesProggen.de - Bewertung vom 4. September 2018
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Emerald Lies – Different View – Live in Art of June
"(79:10, CD, Eigenproduktion und Vertrieb, 2018)
Wenn man nach Emerald Lies googelt, so wird man in großer Hülle und Fülle fündig bei Marillions großem gleichnamigen Titel aus dem “Fugazi” Album der Fish Ära. Am wenigsten denkt man aber, dass tatsächlich eine deutsche Rockband gemeint sein könnte. Das ist vermutlich so, weil die bereits Ende der 80er Jahre im hessischen Friedberg gegründete Band bislang noch nicht so einen hohen Bekanntheitsgrad über regionale Grenzen hinaus erworben hat.
Emerald Lies, wie gesagt seit gut 30 Jahren in der Wetterauer Musikszene fest verwurzelt, haben sich seit dieser Zeit der anspruchsvolleren Rockmusik gewidmet. Ihre Eigenkompositionen mit tiefsinnigen Texten hielten sich von Anfang an nicht an die sonst üblichen Modetrends. Man bewegt sich zwischen Art- und Hard Rock sowie dem Krautrock alter Prägung – ein Stilmix, wie man ihn von einigen deutschen Bands aus den guten alten 70er Jahren kennt.
Pünktlich zum 30-jährigen Bandjubiläum präsentieren die Hessen nach zwei Studioalben (2012 und 2014) ihre erste Live-Veröffentlichung mit dem Titel “Different View Live in Art of June”. Das ehemalige Prog Rock-Trio ist mittlerweile auf vier Musiker angewachsen: Claus D.Weber (Drums & Lead Vocals), Sebastian Roth (Rhythm Guitar), Thomas Küchenmeister (Leadguitar & Background Vocals) und Jörg Karl (Bass & Background Vocals).
Für die live im Frankfurter Art of June-Studio aufgenommene Bestandsaufnahme bedienten sich sich aus den beiden Vorgängeralben “Different View, Pt. I / Life On Earth?” und “Different View Pt. II – Green Turn Blue”. Diese CDs sind dem Rezensenten allerdings bislang unbekannt, insofern muss ein Vergleich mit dem aktuellen Silberling entfallen. Die aktuelle Aufnahme erfolgte, wie sich durch die eingestreuten Ansagen und Publikumsreaktionen vernehmen lässt, in einer entspannten, persönlichen Atmosphäre. Das wiederum dürfte den Musikern den notwendigen Kick und Anreiz für dieses Live-Album gegeben haben, zumal ein Auftritt unter diesen Bedingungen höchste Konzentration erfordert und Fehler im Nachgang nicht so einfach zu retuschieren sind.
Das Quartett bietet komplexe, aber auch melodische Rockmusik mit progressiven bis krautigen Einflüssen und nachdenklich stimmenden bis surrealistischen Texten. Aufgrund der leider fehlenden Tasteninstrumente stehen die Gitarren, unterstützt durch den Leadgesang von Claus D. Weber, absolut im Vordergrund. Wobei sich am Gesang, wie so oft, vermutlich die Geister scheiden werden. Dieser gehört sicherlich nicht zum Besten, was die Szene zu bieten hat, wie gesagt ein Live-Mitschnitt ist auch eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.
Das Jubiläumsalbum bietet überwiegend rockig-krautige Musik in Power-Manier mit melodisch-melancholischen Momenten. Wer sich gerne einmal zurück in die Vergangenheit der 70er bewegen möchte, ohne gleich altbacken zu sein, kann das ruhig einmal mit den Friedbergern versuchen.
Bewertung: 6/15 Punkten (KR 9, HR 6)"
Artikel in der Wetterauer Zeitung vom 10.09.2018
Rate your Music - Bewertung vom 20.12.2014
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Emerald Lies "Different View Pt.2 - Green Turns Blue" small review
"Germans Emerald Lies, named after the eponymous Marillion song, were formed in 1988 by guitarist Thomas Kuechenmeister and drummer Claus D.Weber after the disbanding of their previous project Analysis.Chris Cantow was recruited on bass and by 1989 they made their stage debut.However, the following year Cantow left and he was replaced by ex-Analysis bassist Joerg Karl, while the line-up was expanded to a quartet with the addition of Sigmar Pospiech on keyboards.Despite the music progress, the growing fame and the large number of lives this formation lasted for only a couple of years and the band dissolved due to disagreements.Many years later Kuechenmeister, Weber and Karl decided to take a second chance on Emerald Lies, finally their first output came out independently under the title ''Different view pt. 1 - Life on Earth?'' in 2011."
The music of the trio lies somewhere between a RUSH-like Power Rock and SCORPIONS's 70's Hard Rock stylings, while there are also some strong references to the Kraut Rock scene, especially BIRTH CONTROL during their baby steps or early ELOY.You wonder if this is progressive music at all, the answer is this is closer to German Hard Rock of the 70's with some proggy flashes in specific tracks, like on the opener ''G.O.D.'', which is a very RUSH-influenced case full of breaks and tempo changes or ''Gone wrong'', which lies somewhere between ''2112''-era RUSH and ''Inside''-era ELOY.Of course the whole case about these kind of works is to be efficient, melodic, energetic and sometimes lyrical to come up with a satisfying result and the truth is that Emerald Lies have done it pretty well, offering tight songwriting, multiple atmospheres and different levels of energy in an album highlighted by the excellent guitar moves of Kuechenmeister.I respect the fact that the guys didn't push the thing too far, releasing a work of around 40 minutes to deliver a balanced effort.Nice guitar tunes and solos overall with a 70's Hard Rock and Prog flavor and the vocals are pretty cool and definitely suitable to the style, despite the slight German accent.''Dead end'' has to be one of greatest guitar-based compositions of the year with a vintage-styled guitar- and vocal work akin to 70's German Heavy/Psych groups and an absolutely grandiose chorus with mascular riffing.
Go and get this, if you love Kraut-styled Hard Prog with some RUSH comparisons.Very dynamic and passionate music and pretty solid songwriting.Warmly recommended.
CD Kritik Babyblaue Seiten vom 07.11.2014
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Different View Pt. 2 - Green Turns Blue
Emerald Lies haben vor zwei Jahren mit "Different View Pt. 1 - Life On Earth" ganz achtbar debütiert, da ist ein Nachfolger doch immer gerne gesehen. Dieser liegt nun unter dem logischen Titel "Different View Pt. 2 - Green Turns Blue" vor, und wie zu erwarten war, führt das Trio aus Hessen den Stil seines Debüts schlüssig fort. Im Großen und Ganzen schließt nämlich "Green Turns Blue" an seinen Vorgänger an und bietet einmal mehr überwiegend rockige Musik in klassischer Power-Trio-Manier, die die abwechselnd optimistisch und hoffnungsvoll oder aber melancholisch und reserviert daherkommt. Ihre Komplexität beziehen Emerald Lies dabei nach wie vor aus souverän in die recht eingängigen Lieder eingeschleusten Rhythmusspielchen, überlegten Songstrukturen und nicht zuletzt einem Hang zu ausgefeilten Melodien.
Was heißt das jeweils mit Blick auf die einzelnen Songs? Nun, was den Gesang angeht, fällt auf, dass beispielsweise "Frizzling Death" und "Mother Earth" durchaus einige Referenzen an alles zwischen Eloy (ersteres Stück spricht passenderweise auch noch von "Silent Cries") und den Flower Kings haben, und "Grand Illusion" erzählt seine Geschichte regelrecht. Der vertrackte Rhythmus fällt am deutlichsten in "Mother Earth", das in dieser Hinsicht ein wenig an "After Math" von Simon Says erinnert, sowie "Requiem" auf, aber auch andere Nummern wie etwa "Frizzling Death" haben durchaus derartige Tendenzen aufzuweisen. Im Gesamtzusammenhang mit dem ansonsten eher geradlinigen Material lässt das alles an King's X denken, für den Vergleich mit Rush fehlt dem stets in schwelgerische Momente verfallenden Material indes noch der rechte Biss.
Und schließlich noch due Strukturierung: Da fällt beispielsweise einmal mehr "Frizzling Death" mit seinem Gegensatz aus eher ruhigen Abschnitten mit Gesang und kraftvollen Instrumentalen Passagen auf (wobei die Gitarrensoli sogar ziemlich zeitlos klingen - das kann aber auch daran liegen, dass sie im Mix eher hinten stehen), und auch "Cities" ist bemerkenswert. Letzteres beginnt als melancholische Halbballade mit floydigem Großstadt-Rock à la Osta Lcve, nur um dann gegen Ende den großen Ausbruch zu wagen. Eher unfreiwillig fällt noch "U Turn" in diese Kategorie, das hart und mit überaus kratziger Gitarre ein wenig unbeholfen anfängt, sich gegen Ende aber mit einem umso stimmigeren Arrangement (samt Gesang) und einem Bass-Solo (samt kurzer Referenz an "Paradise City" von Guns 'N' Roses) wieder zum Guten wendet.
Überhaupt sind es zudem noch zahllose kleine Assoziationen und Anklänge an bekanntes Material, die einen gewissen Reiz an "Gree Turns Blue" ausmachen. So erinnert das kurze Übergangsstück "On The Mountain" lustigerweise an die von Alan Arkin und Christopher Lee gesungene Nummer "Evil Mr. Midnight" aus der trashigen Superhelden-Musical-Parodie "The Return Of Captain Invincible" und der Refrain von "Grand Illusion" könnte einem aus Meat Loafs "Bat Out Of Hell" bekannt vorkommen ("Then I'm dying at the bottom of a bit in the blazing sun..."). Zu vermerken wäre schließlich noch, dass lediglich das eher simple "Lies" und das harte, aber wenig überzeugende "Requiem" etwas abfallen - der Rest liegt allerdings auf annähernd gleichem und vor allem hohem Niveau.
Insgesamt ist "Different View Pt. 2 - Green Turns Blue" damit erneut eine durch und durch erfreuliche Angelegenheit. Emerald Lies halten problemlos das Niveau ihres Debütalbums und können durch nuancierte Weiterentwicklung den interessanten Eindruck hinterlassen, einen zum Debütalbum kongruenten Stil zu bieten, ohne sich direkt zu wiederholen. Und so sollte man Emerald Lies wohl auch weiter im Auge behalten, wenn man an aktuellen Bands interessiert ist, die einen eingängigen und komplexen Stil irgendwo zwischen King's X und Pink Floyd bieten - wer RPWL, Osta Lcve und ähnliche Bands schätzt, sollte auch hier gerne mal genauer hinhören.
Gunnar Claußen
© Babyblaue Seiten 2014
New Prog Releases vom 06.10.2014
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Emerald Lies "Different View Pt.2 - Green Turns Blue" small review
"The second part of 'Different View', which perfectly harmonizes with the debut, the band from Friedberg/Hessen obliviously follow their own way and raise the sum of musical facettes. The central theme, the examination of humdrum as well as global aspects to life, whirling through the album, which again had been recorded in Heinz' frankfurt studio."